Der Oberrheingraben - Geo-Tour | Planet Schule

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Күн бұрын

Vor rund 65 Millionen Jahren gerät der Boden im Südwesten in Bewegung: Im Untergrund gibt es gewaltigen Druck, die Erdkruste reißt, riesige Gesteinsschollen sinken in die Tiefe. Der Grabenbruch sorgt für einen geologischen Wandel, der dem Oberrhein viele Rohstoffe beschert. Zeitweise lief der Oberrheingraben sogar mit Meerwasser voll. Ohne Grabenbruch würde der Rhein heute vermutlich ins Mittelmeer fließen. Doch nicht alles, was sich geologisch verändert, ist natürlichen Ursprungs - und auch nicht immer ein Segen. Die Rheinbegradigung durch den Wasserbauingenieur Johann Gottfried Tulla zeigt das eindrucksvoll.
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00:00 | Die Entstehung von Europas größtem Sandkasten
07:16 | Die Rheinbegradigung durch Tulla
14:38 | Als der Oberrheingraben noch ein Meeresarm war
18:34 | Vom Rhein ausgehöhlter Meeresboden: Der Isteiner Klotz
21:32 | Der rote Buntsandstein der Grabenschultern
25:48 | Geothermie im Oberrheingraben
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1) Die Entstehung von Europas größtem Sandkasten
Dort, wo sich heute entlang des Rheins eine der fruchtbarsten Landschaften Deutschlands erstreckt, riss vor 65 Millionen Jahren die Erdkruste und riesige Gesteinsschollen sackten mehrere Kilometer in die Tiefe. Erdbeben zeugen von der noch immer anhaltenden Absenkung des Oberrheingrabens. Bis zu 4.000 m Tiefe erreicht der inzwischen durch Erosion und das Geschiebe der umliegenden Flüsse verfüllte Graben. Die mächtigen Sand- und Kiesbänke sind heute wichtige Lagerstätten für die Bauindustrie. Auch geringe Mengen an Gold lassen sich in den Sanden des Oberrheingrabens finden und locken seit jeher Goldsucher an den Fluss.
2) Die Rheinbegradigung durch Tulla
Einst schlängelte sich der Rhein durch eine wilde Auenlandschaft. Um den Hochwassern des mächtigen Stroms Einhalt zu gebieten und dem Rhein Ackerland abzuringen, ließ Bauingenieur Johann Gottfried Tulla ab 1817 dem Rhein die Mäander kappen. Gerade Kanäle ersetzten nun die Flussschleifen. Ein Eingriff, der weitere Maßnahmen nach sich zog. Staustufen, mit Schleusen für den Schiffsverkehr, wurden errichtet, um die schnellere Fließgeschwindigkeit auszugleichen. Um dem Absinken des Grundwasserspiegels entgegen zu wirken, muss der Flussgrund regelmäßig mit Kies verfüllt werden.
3) Als der Oberrheingraben noch ein Meeresarm war
Im Zeitalter des Oligozäns drang von Norden her das Meer in den Oberrheingraben vor und verwandelte den Graben in einen Meeresarm. Haie, Meeresschildkröten und Seekühe bevölkerten in dieser Zeit den gefluteten Graben. Dass hier vor 32 Millionen Jahren karibische Verhältnisse herrschten, verrät der Blick in eine fossilienreiche Tongrube südlich von Heidelberg. Hier gelang es Paläontologen erstmals auf dem europäischen Kontinent die versteinerten Überreste eines Kolibris zu bergen. Eine Sensation! Verwandte der Fossilien bevölkern noch heute die tropischen Klimazonen der Erde. Für Paläontologen wie Prof. Dr. Eberhard Frey macht das die unscheinbare Tongrube am Rande des einstigen Meeresarmes zur Goldgrube.
4) Vom Rhein ausgehöhlter Meeresboden: Der Isteiner Klotz
Isteiner Klotz und Isteiner Schwellen sind die felsigen Überreste eines Meeresbodens, der sich hier lange vor dem Einbruch des Oberrheingrabens, vor 150 Millionen Jahren, abgelagert hat. Der Rhein hat diese Barriere aus Kalkgestein durchbrochen und die Klippen unterspült. Die entstandenen Hohlräume wurden in der Steinzeit für Wohnstätten genutzt, während sich aus dem Kalkstein Silex gewinnen lief. Als Schmuckstein trägt Silex den Namen Jaspis.
5) Der rote Buntsandstein der Grabenschultern
Die schräg gestellten Grabenschultern förderten nach Einbruch des Oberrheingrabens die Gesteinsschicht des Buntsandsteins zu Tage. Seine rote Farbe ist Zeuge des heißen, wüstenartigen Klimas das in dieser Region vor 260 Millionen Jahren herrschte. Die gute Spaltbarkeit macht ihn zu einem beliebten Baustein. Die Burg Trifels, das Straßburger Münster und das Heidelberger Schloss sind aus diesem Sedimentgestein errichtet.
6) Geothermie im Oberrheingraben
Lange bevor der Oberrheingraben einbrach, dehnte sich in der gesamten Region die Erdkruste. Auch heute noch ist die feste Gesteinsschicht im Bereich der Grabenstruktur relativ dünn und bereits in geringer Tiefe stößt man auf heißes Wasser. Diese natürliche Erdwärme nutzen Geothermie-Anlagen um Energie für Strom und Heizung zu gewinnen. In Staufen nahm ein solches Projekt jedoch kein gutes Ende.
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Пікірлер: 19
@rosemarieradjai6318
@rosemarieradjai6318 3 жыл бұрын
Auf der Entdeckungstour durch ein dem Sperrmüll zugeführten Buch stieß ich auf die Geologie des Oberrheingrabens. Wie erwartet erschließen Filme und dreidimensionale Bilder mir die Geschichte schneller und anschaulicher als jedes Buch aus den Achtzigern. Vielen Dank allen Filmemachern und Wissenschaftlern. Und Efringen-Kirchen wird morgen mein Ziel
@ulgg56
@ulgg56 2 жыл бұрын
ein absolut tolles, informatives und gutes Video!!!
@planetschule
@planetschule 2 жыл бұрын
Hallo ulgg56, vielen Dank für das Lob. Wir freuen uns, dass dir der Clip gefällt. Viele Grüße das Planet Schule Team
@heinrich183
@heinrich183 2 жыл бұрын
Danke
@Winnipuh50
@Winnipuh50 Жыл бұрын
Ich habe vor meiner Bundeswehrzeit bei dem Baumaschinenfertiger Hubert Zettelmayer gearbeitet. Der hatte auch parallel eine Straßenbau Firma am laufen. Und in Marckolsheim /Alsace hatte er auch ein Kieswerk dort habe ich lange den Betrieb als Elektriker am Laufen gehalten. Später durfte die Bauunternehmung auch die Autobahn von Basel bis nach Saarbrücken bauen
@planetschule
@planetschule Жыл бұрын
Hi Winnipuh! Vielen Dank für Ihren Beitrag. Ist dies jetzt das Kieswerk "Balastières Werny"? Viele Grüße vom Planet Schule-Team
@mehtapoeztuerk1999
@mehtapoeztuerk1999 2 жыл бұрын
Ich fand das ein super Video! Ich verstehe nur nicht, wieso man in einem Naturschutzgebiet, wo es eh schon kaum noch Fische gibt fischen darf. Kann mir das bitte jemand erklären ?
@planetschule
@planetschule 2 жыл бұрын
Hallo Mehtap! Die porträtierte Familie hat eine Ausnahmegenehmigung, weil sie dort schon seit Generationen fischt - lange, bevor es ein Naturschutzgebiet wurde. Die wenigen Fische, die sie fischen, sind für die Bestände verkraftbar. Nebeneffekt für die Naturschützer: Sie bekommen einen ungefähren Eindruck, von welchen Arten es wie viele Tiere gibt - quasi ein Monitoring. Die Bestandsentwicklung kann also im Auge behalten und im Notfall eingegriffen werden. Und für ganz besonders gefährdete Fischarten bekommt auch diese Familie keine Fanggenehmigung. Viele Grüße, das Team von Planet Schule
@mehtapoeztuerk1999
@mehtapoeztuerk1999 2 жыл бұрын
@@planetschule Danke für eure Antwort !
@rainerk7851
@rainerk7851 Жыл бұрын
Auch ein toller Beitrag, ich glaube ich muß euch Abonieren.
@planetschule
@planetschule Жыл бұрын
Hallo Rainer, sehr gerne. Wir freuen uns. Viele Grüße das Planet Schule Team
@wernernabulon3150
@wernernabulon3150 2 жыл бұрын
Je mehr man gräbt und sucht, je mehr Veränderungen findet man, sogar Tropische Sachen, Klima Wandel Mensch gemacht?
@planetschule
@planetschule 2 жыл бұрын
Hallo werner, es ist richtig, dass es während der vergangenen drei Millionen Jahre Klimaveränderungen gab. Doch das Tempo der derzeitigen globalen Erwärmung ist so rasant wie nie, die Polarkappen schmelzen und die weltweiten Veränderungen sind massiv. Ursache ist der, durch unsere Industrieemissionen, verursachte Treibhauseffekt, das ist wissenschaftlich erwiesen. Je höher der atmosphärische Kohlendioxidgehalt steigen wird, desto wärmer wird der Globus. Daher brauchen wir dringend weitreichende Maßnahmen gegen den derzeitigen Klimawandel. Viele Grüße das Planet Schule Team
@uzzisalomon6230
@uzzisalomon6230 2 жыл бұрын
„Wie noch nie“ ist schon eine absolute Mutmaßung. Ein einziger Vulkanausbruch reicht, um unser aller Leben auszulöschen.
@Winnipuh50
@Winnipuh50 Жыл бұрын
Und die Franzosen haben den Rheinkanal erschaffen.
@planetschule
@planetschule Жыл бұрын
Hi Winnipuh! Vielen Dank für die Ergänzung. Um den Rheinseitenkanal rankt sich auch eine wechselvolle Geschichte. Viele Grüße vom Planet Schule-Team de.wikipedia.org/wiki/Rheinseitenkanal
@thegardenranger
@thegardenranger 5 ай бұрын
Jesus segnet den Oberrheingraben.
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