076: Sollte man Gehälter offenlegen? '15 Minuten Wirtschaftspsychologie' Prof. Dr. Kanning

[@radastir]

Meine Frage wäre hier: Wurden mögliche wirksame Drittvariablen wie Fairnessnormen sowie Fairness in der tatsächlichen Bezahlung in den jeweiligen Unternehmen erhoben bzw. in der Auswertung berücksichtigt?

[@surfguard]

Das würde mich auch interessieren. Natürlich führt es zu destruktivem Verhalten, wenn ein System unfair gestaltet ist und diese Unfairness transparent wird. Mich würde konkret interessieren, ob bzw. in welcher Stärke der beschriebene Effekt auch in Unternehmen auftritt, die nach Tarif zahlen. Da herrscht ja eine gewisse Gehaltstransparenz, allerdings sind die Gehälter und Gehaltsstufen von gewählten Verteter:innen der Arbeitnehmenden ausverhandelt, könnten also als weniger ungerecht empfunden werden.

[@Doparmiin]

Danke! :)

[@Teard3mon]

Ich fänd es hilfreich, wenn bei den Videos immer kurz dazu gesagt wird, ob eine Studie repräsentativ ist oder ob sie "nur" einen Trend angibt und über zB größere Studien noch validiert werden muss.

[@juleschrader5785]

Ich finde es schön, wie divers due themen sind, die hier vorgestellt werden. Allerdings war icu hier etwas irritiert, dass bei der Darstellung der Studienergebnisse zB gedagt wurde, dass Prozesstransparenz das kontraproduktive verhalten reduziert. Die angezeigte Korrelation ist mit -.8 zwar sehr hoch, aber dies zeigt keinerlei Kausalität an.

[@budz6468]

Kausalität kann das Studiendesign leider nicht abbilden. Dafür bräuchte man Studien im längsschnitt die z.B. mit einer modernen Cross-Lagged-Panel Methode ausgewertet werden.

[@juleschrader5785]

@@budz6468 richtig. Daher finde ich den sprachlichen Ausdruck irreführend.

[@budz6468]

@@juleschrader5785 wobei in dem Video ja auch gar nicht von einer Korrelation oder gar Kausalität gesprochen wird. Ohne in die Studie geschaut zu haben, würde ich schätzen, dass hier eine Regression gerechnet wurde. Diese gibt eine Wirkrichtung an.

[@plainvanilla7901]

Die zitierten Studien untersuchen jeweils nur, wie sich die initiale Offenlegung auswirkt. Was ist, wenn Transparenz schon eine längere Zeit vorliegt? (Wie zum Beispiel in Schweden und Island)

[@ai-stratege]

Erkennen Mitarbeiter zufällig Gehaltsungleichheit, wirken sich die "demotivierenden" Effekte umso stärker aus.

[@BlublBlaha]

Nein, sollte man nicht weil schwache Menschen immer den Vergleich ziehen und sich grundsätzlich benachteiligt fühlen.

[@equusamans]

Sagen „starke“ Menschen wie du. 😂

[@BlublBlaha]

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist ein erbärmlicher Slogan. Seit wann glaubt man eigentlich, dass zwei Menschen gleich sein könnten? Ist das nicht irrsinnig?

[@equusamans]

Der Leitsatz soll daran erinnern, Lohnunterschiede aufgrund von Diskriminierung zu vermeiden oder zu reduzieren. Beispiel: Zwei Menschen, eine Frau und ein Mann arbeiten bei McDonald’s an der Kasse. Sie machen die gleiche Arbeit mit gleichen Aufgaben. Dafür sollten beide auch den gleichen Lohn erhalten und nicht etwa die Frau weniger, nur weil sie eine Frau ist. Wenn Leistungsunterschiede bestehen, also bspw. der Mann die Aufgaben als Kassierer schlechter erfüllt, dann ist das eine andere Thematik, nämlich die der Leistungsbeurteilung und -Entwicklung oder der Kündigung.