Arbeitnehmererfinderrecht - Wie viel Vergütung bekommen Arbeitnehmer bei Erfindungen?

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Rolf Claessen

Rolf Claessen

Күн бұрын

Arbeitnehmererfinderrecht - wie gehe ich mit einer Arbeitnehmererfindung um? Subscribe kzbin.info_... #rolfclaessen
Ich bin Rolf Claessen, Patentanwalt und Partner bei Michalski · Hüttermann & Partner, und in diesem Video erkläre ich genau, was es mit dem Arbeitnehmererfinderrecht auf sich hat und wie man mit Arbeitnehmererfindungen umgeht. Ich kläre folgende Fragen:
- Was ist der Sinn und der Ursprung des Arbeitnehmererfinderrechts?
- Wie meldet ein Arbeitnehmer eine Erfindung? Muss er alle Erfindungen melden?
- Wie nimmt man die Erfindung in Anspruch?
- Wie meldet man dann ein Patent an?
- Wie hoch ist die Vergütung für die Erfinder? und
- Welche Rechte kann man dem Erfinder sinnvollerweise abkaufen?
Hatten Sie schon die Situation, dass Angestellte Ihnen Erfindungen offenbart haben? Sind sie Erfinder und möchten wissen, welche Rechte Sie haben? Ich freue mich über Fragen und Kommentare unter diesem Video.
Das Arbeitnehmererfinderrecht dient aus meiner Sicht in erster Linie dazu, dass Mitarbeiter mit einer Vergütung dafür belohnt werden, innovativ und kreativ zu werden. Ursprünglich stammt das Arbeitnehmererfinderrecht aus den dunklen Jahren der deutschen Geschichte, als die NSDAP Parteimitglieder für Innovationen belohnen wollte. Man sagt spaßeshalber, dass für erste Gesetz nur die Worte Parteimitglied gegen Arbeitnehmer ausgetauscht wurden. Es gab natürlich noch weitere Änderungen - aber weite Teile sind tatsächlich identisch geblieben.
Am besten meldet ein Arbeitnehmer die Erfindung schriftlich, wie es im Gesetz vorgesehen ist. Genaugenommen ist Textform vorgeschrieben - d.h. Email oder SMS reichen auch aus. Es gibt allerdings auch Rechtsprechung, die eine gültige Erfindungsmeldung auch bei mündlicher Meldung annimmt.
Der Erfinder muss nicht alle Erfindungen melden, die er gemacht hat. Er muss nur diejenigen Erfindungen melden, die für den Arbeitgeber verwertbar sind. Dies wird von den Gerichten allerdings sehr weit ausgelegt, so dass der Erfinder gut beraten ist, alle seine Erfindungen zu melden.
Der Arbeitgeber kann dann innerhalb von 4 Monaten mitteilen, dass er die Erfindung nicht in Anspruch nehmen möchte und die Erfindung dem Arbeitnehmer freigeben. Dies bedeutet, dass der Arbeitnehmer die Erfindung selbst zum Patent anmelden kann, der Arbeitgeber dann aber im Zweifel die Erfindung später entweder gar nicht benutzen darf oder aber Lizenzgebühren abführen müsste, die wesentlich höher als die Arbeitnehmererfinderverfügung liegen. Zur Vergütung erzähle ich ja später noch etwas.
Wenn der Arbeitgeber innerhalb von 4 Monaten nicht reagiert hat oder die Erfindung schriftlich in Anspruch genommen hat - was ich empfehlen würde - muss der Arbeitgeber in der Regel die Erfindung unverzüglich zum Patent anmelden. Das Patent kann als deutsche Patentanmeldung, aber auch als Europäische Patentanmeldung oder als sog. PCT-Anmeldung erfolgen.
Wie sieht nun die Vergütung aus? Der Erfinder hat einen Rechtsanspruch auf Vergütung.
Welche Rechte sollte man dem Arbeitnehmererfinder abkaufen? Man kann dem Erfinder beispielsweise das Recht abkaufen, dass er das Schutzrecht selbst weiterführen kann, wenn man das Schutzrecht aufgeben möchte. Dann muss man den Erfinder nicht fragen, wenn man das Schutzrecht aufgeben möchte. Weiterhin sollte man dem Erfinder das Recht abkaufen, die Erfindung in denjenigen Ländern weiterzuführen, in denen man als Arbeitgeber selbst keine Patentanmeldung anmelden möchte. Ansonsten muss man nämlich für exotische Länder wie Malaysia oder Kenia mit den Erfindern verhandeln, ob sie vielleicht selbst dort anmelden möchten. Dies kann leicht in einen enormen Administrationsaufwand münden, der auch den Erfindern kaum einen Vorteil bringt.
Der Abkauf dieser Rechte wurde auch schon höchstrichterlich abgenickt und kann daher in jedem Fall empfohlen werden. In der Regel zahlt man dem Erfinder für die Erfindungsmeldung einen Betrag zwischen 200 und 500 EUR und kauft ihm damit diese Rechte ab.
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Пікірлер: 15
@47caree_tbm
@47caree_tbm 5 жыл бұрын
sehr gutes Video, toll erklärt.
@patentanwalt
@patentanwalt 5 жыл бұрын
Danke!
@FG87Berlin
@FG87Berlin 5 жыл бұрын
Vielen Dank für das informative Video. Wie greift die Arbeitnehmererfindung, wenn die Erfindung sich über mehrere Arbeitgeber hinweg entwickelt hat? Und Kann die Aufgabe des Verhältnisses mit dem Arbeitgeber das Recht bei einer anschließenden Erfindung aufheben? Vielen Dank
@hazimamin4054
@hazimamin4054 Жыл бұрын
ich habe eine frage bitte ,, Ich habe aus dem Nichts eine Inspektionsmaschine mit eigenen Programmen gebaut, und das war eine Initiative von mir, und sie ist nicht Teil meiner Stellenbeschreibung, und diese Maschine hat bei der Überprüfung einiger Produkte viel Geld eingespart, das das Unternehmen an Drittlabore zahlen musste, und natürlich es hat viel zeit eingespart dabei, Zur Umsetzung der Erfindung nutzte ich die Computer des Unternehmens und einige handelsübliche Werkzeuge wie Schraubendreher und Bohrer, da die Umsetzung nicht länger als einen Monat dauerte, da ich über umfassende Erfahrung in der Programmierung verfüge und diese Fähigkeiten nicht in diesem Unternehmen entwickelt habe. Habe ich Anspruch auf das Patent bzw. auf Vergütung, auch wenn die Maschine derzeit nicht mehr genutzt wird? und wenn die maschine z.b 100,000 Euro sparen, wie viel geld kann ich als vergütugn haben
@buratino9148
@buratino9148 4 жыл бұрын
Danke fürs Video. Ich hätte eine Frage. Was soll ich berücksichtigen, wenn meine Erfindung gar nicht im Geschäftsbereich meines Arbeitgebers liegt? Firma arbeitet im Bergbau und ich habe eine Idee aus Haushaltstechnikbereich. Mit meiner Tätigkeit also, gar nichts Gemeinsames.
@einfachpatent
@einfachpatent 2 жыл бұрын
Wenn die Erfindung keinen Bezug zu deiner Tätigkeit in deinem Job hat, hast du eine freie Erfindung gemacht. Als Arbeitnehmer bist du bei freien Erfindungen grundsätzlich trotzdem verpflichtet, eine Erfindungsmeldung einzureichen. Eine Ausnahme von der Mitteilungspflicht besteht, wenn die Erfindung "offensichtlich im Arbeitsbereich des Betriebs des Arbeitgebers nicht verwendbar ist". Das scheint hier der Fall zu sein.
@tobiasm4425
@tobiasm4425 2 жыл бұрын
Verjähren die Ansprüche an der Erfindungsvergütung?
@CyberMechCyborgh
@CyberMechCyborgh 2 жыл бұрын
Mal angenommen. Als Azubi erfindet man eine Wortmarke und läßt es sich bei der DPMA verifizieren. Soll der Arbeitgeber Bescheid wissen? Es ist ja nur eine Wortmarke.
@user-is3lj2ye9h
@user-is3lj2ye9h 6 ай бұрын
wir kommen einfach nicht aus der Leibeigenschaft heraus...Arbeitgebererfindungsvorbesitzungsrecht oder vlt. doch lieber das erste Beischlafrecht
@eda.yvz9661
@eda.yvz9661 4 жыл бұрын
Muss eine Arbeitnehmererfindung zum wohl des Arbeitsgebers sein? Meine Erfindung bzw. Idee dient zum Zweck der Arbeitnehmer.
@BabaBaba-xx7vy
@BabaBaba-xx7vy 5 жыл бұрын
Ich hab eine geile Idee aber ich hab keine genug Geld und ich vertraue nie man auch ich komm nicht klar mit deutsch sprach was kann ich machen bitte ?
@patentanwalt
@patentanwalt 5 жыл бұрын
Ich kann leider nur gegen Bezahlung helfen. Ist ja mein Job. Tut mir leid! Ich habe ein paar Videos dazu gemacht, wie man eine Patentanmeldung vielleicht sogar selbst machen kann, wenn man sich keinen Patentanwalt leisten möchte/kann.
@BabaBaba-xx7vy
@BabaBaba-xx7vy 5 жыл бұрын
Ich hab nicht das Geld für Anwalt gemeint ,ich kann schon 30000€ besorgen ,aber das reicht nicht für produzieren
@philipp4817
@philipp4817 3 жыл бұрын
Was geschieht, wenn der Arbeitgeber an der Erfindung kein Interesse hat, aber mir als Erfinder keine Freistellung zukommen lässt? Gibt es eine Frist für die Arbeitgeber in der diese handeln müssen? Ab wann darf der Arbeitnehmer/Erfinder die Erfindung für sich selbst nutzen?
@einfachpatent
@einfachpatent 2 жыл бұрын
Die Frist zur Freigabe für den Arbeitgeber beträgt 4 Monate. Wenn der Arbeitgeber innerhalb von 4 Monaten ab Eingang der Erfindungsmeldung sich nicht geäußert hat, hat er die Erfindung automatisch in Anspruch genommen und muss diese auch zum Patent/Gebrauchsmuster anmelden.
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