Noch nie habe ich so eine authentische Dokumentation über das Mittelalter im Internet gefunden und zu meiner Schande muss ich selbst als Geschichtsfanatiker gestehen, dass ich auch so manchen Dingen tatsächlich geglaubt habe, die so nicht im Mittelalter stattgefunden haben. Also kurz gesagt, du hast mich total angesteckt und wegen dir lasse ich fast mein Essen aus dem 21 Jahrhundert anbrennen.
@cr4723 Жыл бұрын
Ich empfehle dir Bücher zu lesen. Es gibt viele Bücher über Nahrung im Mittelalter.
@ThaRhina9 ай бұрын
DEINETWEGEN
@rakat27462 жыл бұрын
Das finde ich sehr schön. Die meisten Formate beschränken sich auf: "Ja, da haben wir nicht viele Quellen. Das hat übrigens der Adel gegessen." Dass sich jemand tatsächlich auch mal die Mühe macht tiefer zu gehen, ist nicht selbstverständlich.
@Geschichtsfenster2 жыл бұрын
Das Problem ist da halt auch sich festzulegen. Ich muss mich dem Thema ja auch mit Quellen nähern die nicht sehr konkret sind und ich sage ausdrücklich, dass das meine Arbeitsthesen sind. Ich glaube genau dieses "sich nicht festlegen können" schreckt da gerne ab. Andererseits pfeifen vor allem große Formate eh oft auf historische Genauigkeit, da reicht es dann schon wieder zu behaupten die Leute hätten nur faden Brei gegessen.
@kreativuntermdach73512 жыл бұрын
@@Geschichtsfenster Ich finde, die einfachste Möglichkeit der Widerlegung ist das tatsächliche ausprobieren. Jeder, der auch nur den Hauch einer Ahnung vom selber kochen hat kann aus sehr einfachen Zutaten und einer Hitzequelle etwas improvisieren, was schmeckt. Solche Behauptungen stellen Menschen auf, die sich mit der Materie nie praktisch beschäftigt haben (die viel zitierten "alten weißen Männer" mit wenig bis gar keiner echten Lebenserfahrung würden mir da in den Sinn kommen). Diese Menschen gehen quasi davon aus, dass man damals keinen Geschmackssinn hatte und damalige Menschen ja im Prinzip keine Menschen waren und nichts kannten, weil sie dumm gewesen sein müssen. Was nicht stimmen kann. Selbst wenn Bildung im großen nicht existiert gibt es immer aufmerksame Menschen, schlaue Menschen, neugierige Menschen. Das führt zwangsläufig dazu, dass Lösungen bekannt gewesen sein müssen für gängige Probleme, die als solche wahrgenommen wurden (und ich glaube, fast jeder Mensch findet schlechtes Essen ist ein Problem).
@rakat27462 жыл бұрын
@@Geschichtsfenster Aber alleine den Versuch rechne ich schon hoch an. Es ist halt das worauf man wirklich eine Antwort haben will und nicht die tausendste Aufwärmung was der Adel so aß.
@christinareil95542 жыл бұрын
@@Geschichtsfenster Hast du schon den Beitrag des SWR "wovon lebten die Bauern/ ein Mittelalter-Experiment" gesehen? Ist auf KZbin verfügbar. M.E. eines der besseren Beiträge/Dokus. Freue mich auf eine Antwort, oder auf ein entsprechendes Video. P.S. mein erster Kommentar, trotz Abo seit der ersten Stunde (komme über Kaptorga)
@lealins83469 ай бұрын
Ich muss hier jetzt mal sagen ich find deine Aussprache soo sympathisch 😊
@Zmoorgekaffii1587 ай бұрын
Ich versteh nur nicht warum er nicht fleisch und fisch sagt^^ aber kirchen kirschen nennt und kirschen ebenfalls kirschen. Sryy nich böse nehmn verwirrt aber leicht 😅
@christianroth51812 жыл бұрын
In meiner Heimat (Niederösterreich, Burgenland) wird heute noch gerne Bohnensterz gegessen. Wird aus Mehl, Bohnen und Schmalz zubereitet. Sehr schöne Folge.
@user-vh5jw1fv8u2 жыл бұрын
Auch ihn Kärnten
@kostaborojevic4982 жыл бұрын
Pfui Burgenland.
@hubertxxx55642 жыл бұрын
Es gab vor der Entdeckung Amerikas nur die Puff- oder Ackerbohne soweit ich weiß
@burgvogtbt8107 Жыл бұрын
@@hubertxxx5564 Heißt die heute Bordell Bohne ? 🤣🤣🤣🤣🤣🤣
@AllenKopic Жыл бұрын
Liebe Grüße aus wiener neustadt
@TheLyfja2 жыл бұрын
Wieder mal super interessant. Danke dir. Für mich als Kind gab es übrigens nichts Leckeres als Griesbrei mit Himbeersirup oder Kartoffelbrei mit gerösteten Zwiebeln. Ich wäre ehrlich nie auf die Idee gekommen, dass "Mus" oder "Brei" als fade und geschmacklos angesehen werden (oder uns das so verkauft wird).
@fayerocks2 жыл бұрын
Als angehende Ernährungswissenschaftlerin mit faible zum Mittelalter besonders spannend. Das sind genau die Fragen, die mich schon immer interessiert haben. Danke, dass du sie endlich beantwortest!
@vorsichtfallenepperschlepp19792 жыл бұрын
Kennst Du schon Udo Pollmer?
@fayerocks2 жыл бұрын
@@vorsichtfallenepperschlepp1979 Eine Person, die schwer zu überhören ist :)
@vorsichtfallenepperschlepp19792 жыл бұрын
@@fayerocks Kennst Du schon "Kartoffelbrey"?
@BerlinGreatestFan Жыл бұрын
Der letzte seines Standes : Holzrücker. Absolutes Muss. Die Doku ist eine Zeitreise 100%👍🏻
@1tomakeit2 жыл бұрын
Meine Oma aus dem bayrischen Wald hat mir als Kind öfter Sterz mit Apfelmuß gemacht, ich habe es geliebt. Ich wusste nicht, in welch seltenen Genuss ich kommen durfte, danke!
@terminator30003 ай бұрын
Naja, was heißt hier seltener Genuss? Wenn du das vermisst kannst du das problemlos selbst kochen.
@avisfuriosa21892 жыл бұрын
Puls ist ein prima Grundnahrungsmittel, vor allem, wenn man frisches Gemüse hinzufügt. Erfreut sich unter den Gladiatoren-Reenactors höchster Beliebtheit, und mit ein paar Zusätzen, Kräutern, Käse und so weiter, ist das auch sehr vielseitig. Ich geh mal für die Landbevölkerung davon aus, dass man immer irgendwas gefunden hat, was das geschmacklich aufgewertet hat. Jede Wiese gibt ne Menge Gewürz her, wenn ma sich minimal auskennt. Toll, jetzt hab ich Hunger 😄
@MDVAL_de2 жыл бұрын
Hab ich richtig aufgesogen das Thema. Alltagsgeschichte einfach sowas von spannend!
@Geschichtsfenster2 жыл бұрын
Danke, das freut mich sehr.
@reginatschiesche3673 Жыл бұрын
Was für ein wunderschöner Kanal, alles, was sie erzählen ist für mich sonnenklar. Alles was ich früher gelesen hatte, kam mir merkwürdig und fremd vor. Ich bin 60 Jahre und kenne noch ganz viel aus meiner Jugend, was sie erzählt haben zum Beispiel dass das ganze Tier verarbeitet wurde zum Beispiel Taubenhasen Kaninchen Als Festtagsessen Vielen Dank. Sie bringen Wissen hervorragend rüber
@Daniel-nc5og2 жыл бұрын
Hier einmal die Unterscheidung zwischen Gulasch, Pfeffer und Ragout in der klassischen Küche. Beim Gulasch entsteht die Bindung der Soße durch den hohen Anteil an Zwiebeln. Beim Pfeffer wird die Soße zum Ende der Garzeit mit Blut gebunden. Beim Ragout wird die Soße mit Mehl gebunden.
@cr4723 Жыл бұрын
Danke, sehr interessant. Aber Pfeffer ist ein Gewürz, dachte ich. ;)
@TheDarksun64 Жыл бұрын
Ich bin dir dankbar. Dafür, dass du mir Informationen gibt´s und ich nicht einmal das Haus dafür verlassen brauche. Klar ist es wichtig auch raus zu gehen. Ich meine im Hinblick auf meine feine Antenne ist das ein willkommener Segen.^^
@2u3c1l2 жыл бұрын
Wieder ein sehr interessantes Video! Das Thema kochen im Mittelalter/früher insgesamt interessiert mich sehr. Danke dafür!
@tiberiussemproniusgracchus85502 жыл бұрын
Ein sehr schönes und informatives Video, Andrej. Als jemand der gerne kocht, finde ich es ganz besnders interessant. Was mir auffällt: - Die Lebensmittelerzeugung wirkt sehr viel nachhaltiger. Viel wurde dort noch so gemacht, wie man es heute teilweise wieder fordert. - Wenn Speisen aufgezählt werden, dann wird auch immer die Qualität der Speisen dazu genannt (z. B. schlichte Suppe). Offenbar hatten die Menschen damals ein anderes Qualitätsbewußtsein. - Auch damals war Essen Teil der Lebensqualität, genauso wie heute. - Der Speiseplan der Menschen wirkt sehr ausgewogen. Natürlich gab es immer Mangelzeiten, aber der Wunsch, das Essen ausgewogen zu gestallten ist sichtbar.
@Geschichtsfenster2 жыл бұрын
Ja, vieles davon ist fast genau das was heute als wertvolle Ernährung gesehen wird. Wobei wir auch Mangelernährung im Sinne von fehlenden Nährstoffen kennen. Der Kropf bei Jodmangel ist ein Beispiel, das finden wir z.B. in der Schweiz teilweise recht weit verbreitet. Mangelzeit im Sinne von wenig Nahrung haben wir im Mittelalter tatsächlich immer wieder, aber genau da muss man vorsichtig sein, es gab damals durchaus ziemlich viele Menschen die in ihrem Leben nie eine Hungersnot oder Mangelzeit erlebt haben. Das 14. Jahrhundert hat tatsächlich gleich mehrere überregionale Hungersnöte, das 15. nicht.
@maritaschweizer1117 Жыл бұрын
Ich kenne aus dem Allgäu das Schwarzmus. Bis vor 40 Jahren haben kleinere Mühlen noch das dafür nötige Mehl gemahlen. Als Jugendlicher war das meine Lieblingsspeise aber leider wollte mein Vater ständig Fleisch und deshalb gab es das köstliche Mus nicht oft. Am besten schmeckt es aus einer Kupferpfanne, keine Ahnung warum.
@Schemen12310 ай бұрын
Soll z.b..bei Polenta auch so sein. Aber Kupfer ist halt auch der beste Wärmeleiter (den man bezahlen kann)
@paulschmidtakaboerne6922 жыл бұрын
Wieder eine sehr lehrreiche, unterhaltende und erfreulich zu hörende Folge!! Ich bin und bleibe gerne Dein treuer Hörer. Beste Gesundheit! Gehabe Dich wohl!
@maratkopytjuk34909 ай бұрын
Eben deinen Channel entdeckt, ich dachte ich interessiere mich nicht so für Geschichte (außerhalb vom Kalten Krieg vielleicht) aber du redest über die Dinge so begeistert dass man einfach gerne zuhört 👍
@Ariovistvs2 жыл бұрын
Wie immer ganz große Klasse! Super informativ, fundiert, nuanciert und unterhaltsam. Ich denke das Wort "relativ" kann man nicht oft genug anwenden. Inhaltliche Präzision geht vor Rhetorik! :)
@gerdgabriel9380 Жыл бұрын
Ihre Videos: immer wieder faszinierend, wie sich ein Wissensvorhang hebt! Sehr bereichernd! Schade, dass nur 1 x Daumen-hoch möglich ist 😊
@Hirnwichsen2 жыл бұрын
Eine sehr schöne und interessante Folge, vielen Dank. So macht Gechichte Freude.
@rd66142 жыл бұрын
Könnte man gut als Anregung für die Zukunft nehmen. Ich bin mit sicher, man kann mit einfachen Mitteln sehr schmackhafte Gerichte zaubern. Auch die Wildpflanzen haben eine breite Geschmackspalette, die mich immer wieder faszinieren.
@raphaelwurschi62662 жыл бұрын
Klasse Video. wenn mein Opa das Hausschwein geschlachtet hat haben wir auch noch 98% vom Tier verarbeitet. kommt dann halt viel Wurst und Sülze raus aber das hält sich eh besser als das Fleisch am Stück
@kraeuterzucker98632 жыл бұрын
Schönes Video und spannendes Thema. Auch hier lohnt sich nicht immer 2022 als Vergleichspunkt zu nehmen sondern in die jüngere Vergangenheit zu schauen. Mein Opa ist in den 1920er Jahren im Kinderheim aufgewachsen, was auch ein kleinbäuerlicher Betrieb war. Dort gab es nur zu großen Festen oder wenn frisch geschlachtet wurde ein wenig Wurst und Süßes wie beschrieben in Form von eingekochten Früchten. Es ist eine sehr neue Entwicklung, dass wirklich alle Schichten Zugang zu dem breiten Speiseplan haben, den wir heute kennen.
@guniwue50132 жыл бұрын
Uuuuuund wieder wahnsinnig interessant. Danke für deine tolle Arbeit Andrej 👍🥰
@GuyHeadbanger2 жыл бұрын
Mus und Grütze werden in Osteuropa noch heute viel gegessen (Weizen, Gerste, Buchweizen, Hafer, Hirse...). Dort gibt es das Sprichwort "Grütze verdirbt man mit Butter nicht", da findet sich der ordentliche Schlag Butter wieder. Während meiner Aufenthalte hatte es mir besonders die Hirse angetan, eine Grütze aus Hirse braucht gar nicht viele Zutaten, die Hirse hat schon einen kräftigen, für mich sehr angenehmen, Eigengeschmack, anders als Weizen.
@jhw7319 Жыл бұрын
Tolles Video was mit einigen Mythen aufräumt! Bei uns in Südhessen sagt man zum Pflaumenmus immernoch "Latwersch" 😂 weiter so!
@pombertkullerich28282 жыл бұрын
Endlich mal ein interessanter und nachvollziehbarer Bericht über Essen im Mittelalter. Über Gewürze hat übrigens auch schon die Hl. Hildegard so einiges geschrieben; wer Galgant, Bertram oder Fenchel noch nie in seinem Mus probiert hat: rein damit :-). Ein kräftiger Geschmack ergibt sich ja auch häufig bei der Haltbarmachung: keiner kann mir erzählen, dass milchsauer Vergorenes fade ist. Genauso wenig wie zu Sirup oder Latwerge Eingekochtes, Geräuchertes oder Geselchtes. Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Mühe, ich mag Deine Videos sehr!
@michelaussandkrug77432 жыл бұрын
Hallo Andrej, das war wieder einmal eine lehrreiche Geschichtsstunde. Besten Dank
@alexanderdonatz80152 жыл бұрын
DANKE DANKE DANKE DANKE. Ich hab es mir so gewünscht.
@ryap89474 ай бұрын
Danke für das wundervolle Video, das einen klareren Blick auf die Ernährung der Menachen im Mittelalter gibt. Ich habe jede Minute davon in vollen Zügen genoasen!
@kalle_472 жыл бұрын
Whoa da hast du mit sehr vielen Klischees aufgeräumt! Sehr informatives Video, habe viel gelernt. Danke
@stephaniespinner-konig614311 ай бұрын
Diese Serie fasziniert mich! André macht das ganz super! Ich bin du grosser Geschichtsfan: Lange Jahre war ich Mitglied bei der WBG, bis mein Regalplatz zu eng wurde und meine Lesezeit berufsbedingt abnahm. Folge aber jetzt wieder seinen Empfehlungen und bin gerade in das ‚Buch der Jagd‘ vertieft.
@haakon29752 жыл бұрын
Linsen waren auch eine wichtige Nahrungsquelle....stecken voller Proteine 💪💪💪 Das Eintöpfe nicht so verbreitet waren, hätte ich nicht gedacht....😅
@Geschichtsfenster2 жыл бұрын
Linsen kommen aber in den Quellen gar nicht so sehr vor. Das hat mich auch ein wenig überrascht, aber offenbar haben die gar keine große Rolle gespielt. Ich habe Hinweise darauf gefunden das die teilweise gemeinsam mit Gerste angebaut und verarbeitet wurde.
@haakon29752 жыл бұрын
@@Geschichtsfenster Das hieß sogar Linsen-Gerst, glaube ich jedenfalls...
@stefanfranke56512 жыл бұрын
@@Geschichtsfenster Ich hab mal im Garten ein kleines Feld mit Hirse und Linsen bestellt. Die Linsen verdrängen das Unkraut und versorgen die Hirse mit Sticksoff und die kräftigen Hirsestängel dienen den Linsen als Rankhilfe. Funktioniert wunderbar. Hatte ich aus einem Buch über Permakultur und war ein schöner Versuch. War mir garnicht bewusst, dass das unsere Vorfahren auch schon so gemacht haben.
@Jeanine06113 ай бұрын
Linsen sind nicht so ertragreich wie Erbsen oder Saubohnen, wahrscheinlich ist das ein Grund.
@billebillemiezebubu9510 Жыл бұрын
Bei der Schlachtfleisch ist neben Aspik, auch das eingießen in Schmalz eine gängige Methode. Gesalzene und Gebratene, Fleischstücke, Würste und Grieben werden so unter Sauerstoffabschluss verpackt und die Verpackung wird natürlich auch verzehrt. Innereien und Bruck oder Kronfleisch werden auch heute bei Hausschlachtungen zuerst gesotten und gegessen mit Meerrettich. Oder als Würste, Panhas, Schwarzsauer, Pfeffer, gereicht.
@Aquarius-child2 жыл бұрын
Ich finde es großartig von dir Geschichte in einem Zeitfenster nochmals richtig zu hören. Dankeschön. 🕊
@wambowambo58652 жыл бұрын
Ein gutes Thema bitte mehr
@lillifuchs2 жыл бұрын
Danke
@philippbretz53072 жыл бұрын
Oidaaa! Nice! Andrej, das ist exakt das Thema, auf das ich unbewusst gewartet habe! Super viel Potential für Larp und Rollenspiel. DANKESCHÖN!!!
@fresch48532 жыл бұрын
Super Kanal! Erst kürzlich entdeckt, schon verliebt. Finde das "One Cut"Prinzip super. Macht dich fassbar ;)
@Gletscherlied2 жыл бұрын
Wieder mal vielen lieben Dank für deine unermüdlichen Kampf gegen Klischees und Vorurteile André!
@Paddelnoob111 ай бұрын
Vielen Dank. Ich höre mir gern ihre Beiträge an.
@weiterimtext8134 Жыл бұрын
Der Gedankenanstoß über die Gemeinsamkeit von Brei, Grütze, Müsli usw. fand ich sehr anregend. Letzthin kochte ich Gerste als Suppeneinlage, die als Graupen leider ziemlich in Verruf geraten ist. War das gut!
@09lohengrin2 жыл бұрын
Diese Buchweizenspeise heisst in den Ostalpen "Heidensterz"; Heiden= Buchweizen. Statt Butter wird da Schmalz genommen. Dort isst man im Herbst Pilzsuppe dazu.
@arifrost.x Жыл бұрын
So eine wunderbare Zusammenfassung der Ernährung in Mittelalter! Da bekommt man einfach nur Hunger 😅❤❤❤❤
@willnicht-sagen2562 Жыл бұрын
Danke für Ihre Arbeit ! Es gefällt mir gut was Sei hier alles zusammen getragen haben.
@einwegdiplomat39492 жыл бұрын
Kochen im Mittelalter, perfekt noch ein Video was ich weiterempfehle. Alle deine Videos sind gut, aber das thema Kochen holt mer aus meinem bekannten Kreis ab.
@hemannimanni9 ай бұрын
Wieder mal ein sehr interessanter Beitrag. Alles auch sehr einleuchtend erklärt. Freu mich schon auf das nächste Video.
@nalaWitch Жыл бұрын
Sehr sehr interessant wieder ❤HAB DANK DAFÜR ❤️ und freu mich auf den nächsten Teil .lg
@konstanow13672 жыл бұрын
Deine Videos sind immer super ausgearbeitet, man findet selten so gute Videos, danke👍
@bartolo4982 жыл бұрын
Ich habe jahrelang im Winter morgens immer selbstgekochtes Porridge gegessen. Zwar mit heutigen Haferflocken und Milch und etwas Zucker und Obst, aber ein Mus aus weniger verarbeitetem Getreide, das länger kochen muss, hat erheblich mehr textur und Geschmack. Buchweizengrütze ist zwar nicht so mein Fall, aber hat auch einen charakteristischen Geschmack. Mit Salz und Butter kriegt fast alles Geschmack. Meine Mutter hat früher eine einfache Vorsuppe gemacht, bei der Haferflocken oder Grieß zuerst angeröstet werden, was natürlich nochmal Geschmack bringt.
@angelikapreu93232 жыл бұрын
Ich liebe "grösdede Griessubb", wie sie hier in Unterfranken heißt. Aber Petersilie muss drin sein.
@Barbarossa1252 жыл бұрын
@@angelikapreu9323 Geröstete Griessuppe mit Petersilie gibts auch in Nordhessen. Nicht schlecht. c:
@eg6074 Жыл бұрын
Das war superinteressant! Vielen Dank für deine teils fundierten , aber immer weltklugen Ausführungen. Bin das erste Mal hier und habe abonniert..
@IGrrr Жыл бұрын
Es ist gerade wieder Holunderblüten-Zeit! 😍
@Wetsuitboy2 жыл бұрын
Auf dem KZbin Kanal Townsend (18. Jhd. Amerika) habe ich letztens gesehen, wie das dort gemacht wurde, in den Grenzbezirken wo es keine Hefe oder ähnliches gab. Es gab ungesäuertes Brot, gemacht aus Mehl, Salz, Wasser. Zusammen mit dem unsauberen Knetbrett, wo noch Reste vom letzten Brot dran waren, und den Bakterien von den Händen, gab es trotzdem ein schmackhaftes Brot, das wunderbar aufgegangen war. Man braucht dafür garnicht unbedingt Hefe :) Super Kanal überigens! Ich finde es Klasse so viel Gutes über meine Lieblingszeit in der Geschichte in Europa zu hören, endlich :)))
@a.slimane64012 жыл бұрын
Der Sterz ist auch heute noch bekannt, bin aus dem Süden. Das Habermus ist sehr schmackhaft mit Äpfel 👌🏽
@marcvonallmen99112 жыл бұрын
Hallo Andrej - Danke für einen weiteren tollen Beitrag. Wir in der Schweiz kennen noch ein Gericht namens Fenz (in Wikipedia findet sich ein entsprechender Beitrag), auch ein Muus. Fenz wird traditionsgemäss aus der Pfanne gegessen und schmeckt wirklich toll.
@michaelhenne70622 жыл бұрын
Vielen Dank! So muss Geschichtsbildung sein.
@chriswatonek5549 Жыл бұрын
Fich, Fleich, Prot - so spricht meine Flamme aus Franken auch immer 😊
@rutankwendaris99702 жыл бұрын
Den Film über die Waldarbeiter habe ich auch gesehen. Spannender Einblick in das Leben, dass so fern wirkt heute. Beim Ansehen dieses Videos kam mir der Gedanke, dass Gemüse so heißt, weil es zum Mus gegessen wurde, aber ist wohl doch eher so, das es selbst zum Mus zerkocht wurde.
@Geschichtsfenster2 жыл бұрын
Ja, wobei wir eben auch andere Zubereitungsarten kennen. Als Kraut, wobei eben auch Rüben zu Kraut geschnetztelt wurden, gekocht, gebraten, sautiert usw. Aber generell kommt der Begriff eben daher, dass man Mus daraus gekocht hat.
@ilenacom2 жыл бұрын
Das ist ja hoch interessant! Ich finde die Wortherkunft immer sehr spannend
@Markus-sp6ql2 жыл бұрын
Gute Diskussion über Fragen, die mich schon immer beschäftigt haben.
@bs8439 Жыл бұрын
Dankeschön 😀 wieder ein tolles Video
@ernststeffny97699 ай бұрын
Tolle Zusammenstellung! Ich kann nur beitragen, dass in vielen Teilen Österreichs "Sterz" noch immer als Begriff sehr bekannt ist. Getreidemehl oder Gries mit reichlich Schmalz drin, oft gesüßt mit Zucker und/oder Rosinen etc. oder Apfelmus. Gegessen wird das heute kaum noch, aber bekannt ist es.
@stephaniewukovits69652 жыл бұрын
Danke wieder ein tolles Thema spannend umgesetzt ich freue mich auf alle Videos denn auch wenn mich das Thema nicht interessiert du belehrst mich eines besseren
@quetzal16272 жыл бұрын
Top interessant! Danke für das video, ich freue mich diesen Kanal entdeckt zu haben.
@brunovolk7462 Жыл бұрын
Herzlichen Dank für den hervorragenden Beitrag 👍
@Fenri782 жыл бұрын
Nicht zu vergessen Eicheln und Bucheckern. Sehr schmackhaft, fast überall zu finden.
@bimbam00012 жыл бұрын
Ich bekomme dieses extrem Bittere aus den Eicheln einfach nicht raus
@panther77482 жыл бұрын
Ein wunderbarer Film, sehr informativ. Ich musste bei der Erwähnung des Mus' auch gleich an die Holzrücker aus "Der letzte seines Standes" denken. :)
@karl-friedrichkraus33102 жыл бұрын
Kann man alles sehr gut Nachvollziehen. Klasse .
@juleshunter9214 Жыл бұрын
Danke für die Info! War sehr aufschlussreich 😊
@georgerobroe6897 Жыл бұрын
Dankeschön für diese tollen Einblicke und die liebevolle Präsentation. Das finstere Mittelalter hat sich erhellt. Dass die neuzeitliche negative Rücksicht auf das MA ein furchtbarer Filter ist, ist sehr schade.
@ilonastolken68802 жыл бұрын
Vielen Dank. Super spannend. Bin sehr neugierig auf die weiteren Beiträge.
@TVirusVegeta2 жыл бұрын
Faszinierend das Video. Habe eine Menge lernen können.
@aenzian Жыл бұрын
Super interessant. Wie immer eigentlich. :)
@Threedog922 жыл бұрын
Ich find es so interessant, dass gerade im ländlichen Raum, wo ich her bin, ganz lange so gegessen wurde. Gerade Haltbarmachen von Nahrung, auch Fleisch und vor allem das ganze Verwerten war bis vor gar nicht mal 100 Jahren noch ganz normal. Meine Großtante hat öfter erzählt, wie es bei ihr damals so gegessen und häufig waren das Mehlspeisen mit irgendwelchen Beilagen und "neuzeitlich" natürlich viel aus Kartoffeln. So lange ist die Ernährungsweise also gar nicht her.
@nathanalmazan2074 Жыл бұрын
Super Video ,, kann mir auch nicht vorstellen das der Brei nach nichts geschmeckt hat ,.
@wizzel222 жыл бұрын
Danke, danke, danke. Wie immer ein super Beitrag. Wenn die Geschichte so in der Schule gelehrt werden würde, wäre schon viel gewonnen. Schade das du so wenig Views hast, es müssten viel mehr sein.
@Geschichtsfenster2 жыл бұрын
Ach, ich bin an sich sehr zufrieden. Den Kanal gibt es jetzt ein halbes Jahr und ich gehe auf die 4.000 Abonenten zu. Das ist schon ziemlich viel, vor allem für einen Spartenkanal. Die Zugriffszahlen von Terra X und Konsorten werde ich nie erreichen aber dafür müsste ich auch Clickbaiting machen. So im Stil der "10 schlimmsten Foltermethoden des Mittelalters". Sowas geht immer.
@MarpoLoco2 жыл бұрын
@@Geschichtsfenster Gut Ding will immer Weile haben :-). Der Nachteil von sehr vielen Abonnenten ist doch, dass man nur noch sporadisch auf Kommentare antworten kann. Es werden dann schnell einfach viel zu viele. Und'n Haufen Holzköpfe kommen auch noch dazu ^^.
@Geschichtsfenster2 жыл бұрын
@@MarpoLoco Ich bemühe mich trotzdem zu antworten.
@Jwd335 ай бұрын
Also ich denke mal das die Leute damals genauso viel Wert auf Geschmack gesetzt haben wie wir auch! Der Mus wurde sicherlich auch mit Trockeobst ( da es Wein gab, gab es bestimmt auch Rosinen ) oder ähnlichem gesüßt oder wie du sagst pikant mit Salz und Röstaromen. Tolles Video!!!
@TryChillBalloo2 жыл бұрын
Hi Andrej, könntest du mehr Videos über die Burgunderkriege machen? Ausrüstung, Waffen, Organisation der Schweizer und Burgunder würden mich intressieren.
@feelix1038 Жыл бұрын
30:50: Innereien schmecken auch mega 🥰😍 Aber trotzdem schmeckt mir Rinderzunge u. v.a. Schweinezunge am besten 🥰
@TheIhplodur Жыл бұрын
Ich habe jetzt testweise Sülzwurst in Butter gebraten und zwei Scheiben Schwarzbrot hinein gebröselt, dann noch ein Ei drauf. Ich fand es war leckerer als trocken Brot. Eigentlich wollte ich Brei aus dem Brot machen. Dafür fehlte mir heute morgen aber die Zeit.
@rolandscherer1574 Жыл бұрын
Bei meinem Roggen-Sauerteigbrot (Vollkorn) geben 650g Korn ca. 1 kg Brot, der Faktor ist also ca. 1,5. Übrigens gibt es auch Sauerteig-Weizenvollkornbrot, da gibt es nicht so viel Verluste wie beim "feinen" Weizenmehl. Probiert mal die französischen Baguettes oder Pain von Bäckereien auf dem Lande (nicht die in der Stadt, die sind aus ausgemahlenem Mehl). Das Vieh wurde auch deshalb vor dem Winter geschlachtet, weil man es garnicht durch den Winter gebracht hätte, es wäre verhungert. Auch die Fastenzeit vor Ostern war sinnvoll: es war schlicht nicht mehr viel übrig, und was weg musste, weil es schlecht geworden wäre, wurde zur Fastnacht (=Nacht vor dem Fasten) gegessen, auch die zu frühen Lämmer, die erfroren wären (Imbolg=Oimelc)
@patchulli8911 ай бұрын
Tolles Thema, schönes Video!! Danke dafür. Denkanstoß fürs "fade" Essen: Als ich meine erste Pizza oder meinen ersten Braten gekocht hab, war das auch ehr mau als wow. Inzwischen bin ich eine ziemlich gute Köchin, wegen vieler Jahre Erfahrung. Wer jetzt versucht ein Mittelalterliches Gericht nachzukochen, und wenn es nur Dinkelbrei ist, dann ist er noch lange kein mittelalterlicher Meisterkoch. Ich würde genauso auf die Erfahrung der damaligen Köche und Köchinnen vertrauen, wie ich inzwischen auf meine baue.
@katinkai.464211 ай бұрын
Danke für das tolle Video. Mich begeistern die vielen Illustrationen, die Du zeigst. Zu den Innereien: kein Phänomen des Mittelalters. In meiner Kindheit (1960er) gab es Innereien überall im Angebot und auch zuhause regelmäßig auf dem Teller. Und lecker waren sie auch. Ob Nieren, Herz, Zunge, Hirn. (Und das lag auch offen in der Fleischtheke. Da muss man ja heute nach suchen oder fragen.) Ich esse heute kein Fleisch mehr. Früher aber habe ich gern Hähnchenherzen gegessen. Die waren sehr lecker, preiswert und bestanden dabei ja durchaus auch aus Muskelfleisch. Knochen wurden ausgekocht. Insbesondere das Mark ist heiß begehrt (btw. auch Geschmacksträger). Deswegen dürfte das bei den genannten 2kg durchaus willkommen gewesen sein mit den Knochen. Früher habe ich die Karkasse noch benutzt, um noch eine Brühe geschmacklich und inhaltlich aufzuhübschen. (Möchte gar nicht wissen, wie viele nach dem Lesen erst mal nach Karkasse googlen müssen.) Hast Du schon mal ein Video nur über Gewürze und Gewürzhandel im Mittelalter gemacht? Das würde mich auch sehr interessieren!
@denniswip2 жыл бұрын
Hallo Andrej, zuerst einmal ein großes Lob meinerseits für deine umfangreichen Videos. Danke! So kommt man ans Nachdenken und Überdenken althergebrachter Informationen. Zum Thema "ungesäuertes Brot" möchte ich gerne die Verwendung von Hefe zur Diskussion stellen. Solange Bier mit obergärigen Hefen gebraut wurde, konnte (und wurde?) diese sicher auch zum Brotbacken verwendet werden. Ich bin nicht weit genug im Thema drin, aber könnten die Waldarbeiter solche, sich eventuell absetzende, Hefe nicht zum Brotbacken verwenden? Denn es bezogen ja nicht alle Menschen Bier aus Brauereien, sondern es wurde ja viel Bier im häuslichen Bereich gebraut. Solange Brot aus anderem Getreide wie Roggen gebacken wird, das zu dieser Zeit (und bis heute), fast zwingend versäuert werden muss, könnte ich mir das durchaus vorstellen. LG Dennis
@isawaoppenheimer52262 жыл бұрын
Hallo Andre, ich finde deine Argumentation sehr Schlüssig. Wenn ich an meine Kindheit denke gab es bei uns früher sehr häufig Mehlköße mit gerösteten Semmbrösel und dazu eine Schale eingemachtes Obst. Ein Beispiel wie man mit wenig etwas sehr schmackhaftes kochen kann. Zumal die Menschen früher waren ja nicht doof, es gibt viele möglichkeiten mit heimischen Pflanzen fantastische geschmäcker zu Zaubern und sie werden genutzt haben was in ihrer gegend wuchs. Und der Handel wird sein Teil zum Speise Zettel begetragen haben.
@advokatus.diaboli2 жыл бұрын
Tolles Video 👏🙂
@ernststeffny97693 ай бұрын
Super gemacht und sehr interessant! Möchte nur dazu geben: Sterz ist in weiten Teilen Österreichs heute noch als Begriff gebräuchlich, wird halt nur noch selten gekocht. 😅
@Gerolt932 жыл бұрын
Ein sehr interessantes Video und super erklärt. Zum Thema ungesäuertes Brot gibt es in der jüdischen Religion heute noch das "Matze", welches während des Pessachfestes gegessen wird.
@Zajin132 жыл бұрын
Und heute wie bestimmt damals, wird es nur aus der Not (oder eben Tradition) gegessen weil das Zeug ist echt trocken aber ich nehme an lieber das als gar nichts im Magen
@lisahohl95192 жыл бұрын
Im oberschwäbischen Dialekt wird heute noch sehr häufig Marmelade als gsälz bezeichnet.... Kommt von etwas salzen im Sinne von haltbar machen und hat seinen Ursprung im (ich meine bin mir aber nicht sicher) Mitteldeutschen. Generell ist mir aufgefallen dass unsere traditionelle oberschwäbische küche heute noch sehr ähnlich ist zu dem was du erzählst.
@PlapperndesGesindel2 жыл бұрын
😍 André ich glaube das diese Videoreihe alle in meine Playlist landen wird 🙋🏻♂️
@juliaclaire422 жыл бұрын
Meine Mutter hat in den späten 50ern noch so geschlachtet und gekocht.
@mafilmt2 жыл бұрын
Vielen Dank für den interessanten Beitrag!
@Amazeran2 жыл бұрын
Lieber Andrej, danke für das sehr interessante Video. Weitere über das Essen würden mich interessieren! Übrigens, bei uns im Allgäu war es noch in den 60gern bei Bauern üblich, dass die Portionen im Sommer größer waren und dass es es nur dann z.B. Butter gab (winters dann halt Margerine). Auch bei durchaus Wohlhabenden. Wird schon Tradition gewesen sein, die weit zurückreicht...
@TiberentenTV2 жыл бұрын
Dass Butter durch Margarine ersetzt wurde, kann aber auch (reine Vermutung meinerseits) auf ein jüngeres Phänomen zurückgehen: Im 20. Jh. gab es nämlich in Deutschland über Jahrzehnte die sogenannte Fettlücke, also einen Mangel an Industrie- und Speisefetten. Bis zum Ersten Weltkrieg hatte das Deutsche Reich seinen Bedarf an Speisefetten zum größten Teil selbst decken können. Als der Krieg ausbrach, kam der Import von Tran (aus Walfischen) und Petroleum (wurde ohnehin noch nicht groß als Schmiermittel verwendet) zum Erliegen. Das allein wäre verkraftbar gewesen, doch dann kam aufgrund mangelnder Erfahrung mit der Kriegswirtschaft und aufgrund statistischer Fehlinformationen eine Wirtschaftskommission Anfang 1915 auf die Idee, die Schlachtung eines Großteils des Schweinebestands anzuordnen. Diesem sogenannten Schweinemord fielen fünf Millionen Schweine zum Opfer, deren Überreste in der Kürze der Zeit und aus Kapazitäts- und Materialmangel nur zum geringsten Teil verarbeitet werden konnten. Der Rest verdarb einfach. Mit diesem Meisterstück hatte sich Deutschland mitten im Krieg auf einen Schlag aus einer komfortablen Ernährungssituation in einen absoluten Mangel an Nahrungs- und Schmiermitteln versetzt. Daraus resultierte nicht nur der berüchtigte Steckrübenwinter von 1916, sondern auch die Notwendigkeit, tierische Fette mit allen Mitteln zu ersetzen: Fett wurde rationiert und bevorzugt der Industrie und der Rüstung zugeleitet, Methoden der Pflanzenfettgewinnung wurden erdacht -- es gab sogar Obstkernsammlungen, um noch den letzten Tropfen Öl nutzbar zu machen. In dieser Situation stieg der Preis der "guten Butter" natürlich gewaltig, wenn es sie überhaupt gab. Stattdessen wurde nun verbreitet mit chemischen Zusätzen gehärtetes Pflanzenfett, a.k.a. Margarine, verwendet -- die allerdings ebenfalls rationiert war. Bis dahin hatte Margarine ein Nischendasein geführt: Um 1870 erst erfunden, war sie in der Vorkriegszeit statt aus Pflanzenfett hauptsächlich aus Tran hergestellt worden und hatte sich im Rahmen mehrerer Lebensmittelskandale, bei denen Butter heimlich mit Margarine gestreckt worden war, einen schlechten Ruf erworben. Der Name "Margarine" sowie eine besondere Verpackungsform waren daraufhin gesetzlich vorgeschrieben worden, um die Kunstbutter deutlich von der "guten Butter" aus Kuhmilch zu unterscheiden. Entsprechend war dann die Unzufriedenheit mit der Versorgungssituation im und nach dem Krieg. Trotz allen Bemühungen gelang es dem Deutschen Reich auch nach dem Ersten Weltkrieg nicht, die Fettlücke, die sich aufgetan hatte, wieder zu schließen: Gute Butter blieb teuer, Margarine der alltäglich erschwingliche Ersatz und Maßnahmen zum Fettsparen (u.a. der berühmte Eintopfsonntag der Nationalsozialisten) unbeliebt. Erst in den 50er Jahren wurde die deutsche Fettlücke mit dem Wirtschaftswunder endgültig überwunden -- in der DDR blieb Fett sogar bis 1958 rationiert. Bereits kurze Zeit später tauchte dann die Margarine, vormals verhasstes Symbol von Panscherei, Rationierung und Mangelwirtschaft, als gesunde Alternative zur Butter in bundesdeutschen Reformhäusern auf -- nunmehr rein pflanzlich, ohne chemische Zusätze und doppelt so teuer. Die junge Generation, die die Fettlücke nicht mehr bewusst oder nur in der Kindheit erlebt hatte, schätzte sie nicht nur wegen des Cholesterins, sondern auch, weil sie den Ruch einer vergangenen, einfacheren und naturverbundeneren Lebensweise hatte. Für meine Eltern war Margarine eine Tradition aus der Vergangenheit, die sie mit nostalgischen Gefühlen verbanden -- meine Großeltern dagegen waren froh, dass sie bis zu ihrem Lebensende keine Margarine mehr essen mussten.
@dirkschwartz16892 жыл бұрын
Super interessant! Meine kurze Suche zu ungesäuertem Brot bestätigt deine Vermutung: Fladen, da der Teig nicht aufgeht, etwa in Form einer Matze beim jüdischen Pessah-Fest oder auch als Hostien in der christlichen Liturgie.
@ufoscriptorium2 жыл бұрын
mahlzeit! wieder sehr interessant, danke! 🖖👽
@evaapple2552 жыл бұрын
ich habe 1980 im Schlachthof von Köln noch etliche (bestimmt 30) Innereien Betriebe gesehen, 1990 waren es noch 3, und von all den Rezepte von Nieren, Kopffleisch, Euter, Lunge usw schwärmten die "Alten" und die "Jungen" haben sich geschüttelt, obwohl sie es nie gegessen hatten. Ich muss zugeben, ich kenne auch nur noch Leber und und habe einmal Lungenhaschee gegessen (war lecker) und Kindney Pie (ist nicht mein Ding). Das andere was mich wundert ist, dass die Hirse so ganz und gar verschwunden ist, ich kenne sie nur noch als Wellensittichfutter.
@bartolo4982 жыл бұрын
Der Hirsebrei ist ja in den Märchen noch ein Standardgericht. Meines Wissens sind die alternativen Getreidesorten zuerst nach der Einführung der Kartoffel im 18. Jhd. zurückgegangen. Denn Hirse etc. war schon immer weniger ertragreich als Weizen, Roggen, gedieh aber auf schlechteren Böden und diente auch als Absicherung, falls es beim Hauptgetreide eine Missernte gab. Dann vermute ich, dass die modernen Dünge-, Anbau und Erntemethoden seit dem späten 19. Jhd. rum die Balance nochmal zuugunsten von Hirse, Buchweizen etc. verschoben haben.
@evaapple2552 жыл бұрын
@@bartolo498 - verstehe, danke
@birtheeichler73882 жыл бұрын
Ich kenne von Kindheit an Schwarzsauer, das ist Blutsuppe mit Schnuten und Poten und Grießklöschen. Sehr lecker.
@apfelkindch35286 ай бұрын
gratuliere zu den 100k Abos
@derkrasseTypАй бұрын
Geil wäre ein Video zu Hobbys im Mittelalter. Auf die Idee komme ich gerade weil ich in Vollzeit meine Hobbys nicht erfüllen konnte und es nun bei 30 Stunden nur Frühschicht noch schlimmer geworden ist meine Hobbys zu bewältigen !😜
@Takanabe2 жыл бұрын
Der Grund warum hauptsächlich im Winter geschlachtet wurde, waren die niedrigen Temperaturen, weil an einem Tag meist nicht alles verarbeitet werden konnte. Meine Oma hat damals immer 2- 3 Tage gebraucht um die Wurst einzuwecken in Gläser, oder mein Opa hat gebraucht um die Würste durch den Räucherofen zu schieben.