Grundlastfähigkeit der erneuerbaren Energien

[@MooRhy]

Der Begriff "Grundlastfähigkeit" als solcher ist Quatsch. Ja, es gibt die klassiche Einteilung in Grundlast, Mittellast Spitzenlast. Diese Einteilung liegt aber nicht daran, dass die Kraftwerke mehr oder weniger fähig sind, Leistung zu bringen, sondern am Preis. Die Grundlastkraftwerke sollen möglichst billig sein. Dafür nimmt man die billigsten Brennstoffe und verzichtet komplett auf Flexibilität. Mittellastkraftwerke sind teuerer aber schon flexibler einsetzbar. Bei Spitzenlastkraftwerken geht es nur noch darum, dass man die flexibel einsetzen kann, genau dann, wenn man sie braucht, und dafür sind die im Betrieb sehr teuer. Die Stromversorgung könnte man komplett mit Spitzenlastkraftwerken bereitstellen, wäre aber sehr teuer. Umgekehrt wäre es aber nicht möglich, die Stromversorgung mit einem Kraftwerkspark zu realisieren, der ausschließlich aus Grundlastkraftwerken besteht. Worum es eigentlich geht, ist die "gesicherte Leistung". Die Fähigkeit zuverlässig die Leistung so zu liefern, wie ich sie in dem Moment brauche. Das kann eine PV-Anlage nicht, das können aber auch einzelne Kraftwerke nicht, weil man immer auch Wartungsarbeiten hat oder es zu Ausfällen kommen kann. Es ist daher sinnvoller, den gesamten Kraftwerkspark zu betrachten. In Verbindung mit Speichern ist dann auch möglich, dass EE-Anlagen gesicherte Leistung liefern. www.energie-lexikon.info/gesicherte_kraftwerksleistung.html Mit zunehmender dezentraler Erzeugung muss man vermehrt auf die "vertikale Netzlast" schauen. Das ist die Leistung, die aus der Transportnetzebene (wo die großen Kraftwerke einspeisen) ins Verteilnetz zum Verbraucher fließt. In der Vergangenheit hatte man die Lastgangkurve mit Niedriglast in der Nacht und Spitzenlast gegen Mittag und Abend, die man mit seinem Kraftwerkspark aufgefüllt hat. Zuerst Grundlast-, dann Mittellast- und für den Rest die Spitzenlastkraftwerke. Durch die dezentrale Erzeugung verändert sich diese Lastgangkurve. Die klassiche Mittagsspitze dreht sich durch PV ins negative, es wird sogar Strom zurückgespeist. Den Sockel, den man früher mit Grundlastwerken besetzt hat, gibt es immer weniger. Es wird schwieriger die unflexiblen Kraftwerke durchlaufen zu lassen. Grundlastwerke haben keinen Platz mehr in einem Stromnetz mit dezentraler Erzeugung, weil sie zu unfähig sind, flexibel auf die Nachfrage zu reagieren. Da kann man sich fragen, was jetzt eigentlich "Grundlastfähigkeit" sein soll. Es ist eher eine Unfähigkeit. Am besten den Begriff gleich wieder aus dem Vokabular streichen.

[@glikfackus6305]

sicherlich gut gemeint, aber in Summe grünes Wunschdenken; vor allem: gefährlich durch Einbezug jeder Menger gesellschaftlich bedenklicher "Innovationen" wie Smartmeter, KI etc sowie Fehlen jeder Kritik an der Umweltschädlichkeit der angeblich so grünen Technologien.